CNX und Marc Faber
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CNX und Marc Faber
Marc Faber
Die Freiheit des Dr. Doom

Ein Schnäppchen in Chiang Mai
Im thailändischen Chiang Mai hat sich der berühmte Investor eine Fantasie-Villa bauen lassen. Besuch bei einem Schwarzseher, der niemals mit der Masse geht.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Dr. Doom („Doktor Weltuntergang“) in seiner thailändischen Wahlheimat Chiang Mai zu treffen. Man kann sich zwischen 18 und 20 Uhr in eine kleine Bar namens Linda’s setzen und dort neben deutschen Motorradfahrern, einarmigen Berufsalkoholikern und grazilen Mädchen in ultraknappen Neon-Kleidern auf ihn warten.
Oder man kann ihn in seiner roten Fantasie-Villa besuchen. Der Weg dorthin führt an Villen vorbei an das Ufer des Ping. Der Fluss fließt durch Chiang Mai, eine 135.000-Einwohner-Stadt im Norden Thailands. Wir sind eine halbe Stunde zu spät, unser Fahrer hat den Weg trotz Fabers Beschreibung nicht gleich gefunden.
Faber kaufte das Grundstück im Jahr 2000 mit seiner thailändischen Frau. 8000 Quadratmeter inklusive eines alten Thaihauses, in dem er heute wohnt. Drei Jahre dauerte der Bau der roten Villa, dann verließ Faber seine Wahlheimat Hongkong und bezog sein neues Zuhause in Chiang Mai.
250.000 US-Dollar bezahlte Faber damals für das Grundstück, weitere 300.000 kostete der Bau des Hauses. Ein Schnäppchen, sagt er. Eigentümer sind heute seine Frau und seine Tochter, Ausländer dürfen in Thailand keinen Grund erwerben. Meistens ist er allein hier. Seine Tochter hat ein Café in Luang Prapang, einer kleinen Stadt in Laos; seine Frau lebt mittlerweile in Bangkok. Ihr wurde das Alleinsein zu viel – 80 Prozent seiner Zeit ist Faber auf Reisen.
Melancholischer Globetrotter
„Ich möchte das Reisen etwas reduzieren, es wird anstrengender im Alter“, sagt Faber. Er spricht Deutsch im gemächlichen und beruhigendem Schweizer Akzent. Melancholisch stimmt ihn die Tatsache, dass es ihm heute schwerer falle, bis fünf Uhr morgens durch Bars und Clubs zu ziehen und am nächsten Tag normal zu arbeiten.
Der Kollaps des Systems
Sein Lieblingsthema ist der Kollaps des Systems, herbeigeführt durch die Gelddruckerei der Notenbanken, die er verantwortungslos nennt, und die damit verbundene „Asset-Inflation“, die ständige Wertzunahme von Immobilien und Aktien. Anstatt die Wirtschaft zu stimulieren, fließe das Geld in Vermögenswerte. „Ich selbst habe davon profitiert“, sagt er. „Aber junge Leute haben es heute viel schwerer. Reiche kommen immer besser durch die Inflation.“ Durch die Niedrigzinsen finde eine schleichende Enteignung von Sparern statt. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich. Es gebe mehr Arme, die auf Sozialleistungen angewiesen seien. Hinzu kämen Millionen von Einwanderern, die sich auf Kosten des Gemeinwesens durchfüttern ließen. So wachse der Staat immer weiter, während die soziale Kohäsion verloren geht. Ein Teufelskreis, den dumme Politiker und Notenbanker verantworteten.
Fabers Welt ist die der Tüchtigen, Freien und Mutigen. Er beklagt die sinkenden Reallöhne in der westlichen Welt – doch der Schlüssel zu Gerechtigkeit und Gleichheit ist für ihn nicht mehr Umverteilung, sondern weniger. Ein großer Staat mache die Menschen faul. Für Sozialleistungen können auch Philanthropen sorgen. Ja, er spendet einen Teil seines Vermögens für eine Nichtregierungsorganisation, die sich um Kinder in Asien kümmert.
Ein Leben ohne staatliche Kontrolle und gesellschaftliche Zwänge
Eigentlich sei er am besten in Montana aufgehoben, dem amerikanischen Bundesstaat der Ultra-Libertären, Anarchisten und Eigenbrötler. Doch auch in Thailand ist sein Traum verwirklicht – wenn schon nicht strukturell, dann immerhin faktisch. „Solange man hier zahlt und niemandem auf die Füße tritt, lassen sie einen in Ruhe“, sagt er. Als Ausländer mit Geld könne man hier quasi frei von staatlicher Kontrolle und gesellschaftlichen Zwängen leben. Das Gefährlichste am Leben in Thailand? „Der Straßenverkehr.“ Wenn Faber lacht, bekommt sein Gesicht einen weichen, schelmischen Ausdruck.
Vor allem aber begeistern ihn die thailändischen Frauen. Er hat seine liberale Einstellung zu käuflichem Sex nie geheim gehalten. Eines seiner ersten Bücher widmete er „all den wundervollen Damen, deren Namen besser verschwiegen wird“. Um Währungsgefälle zu veranschaulichen, nutzt er auch mal die Preise der Prostituierten in verschiedenen Ländern oder beklagt den Preisanstieg auf dem Straßenstrich in Zürich. „Was soll ich mich verstellen?“, fragt er. „Meine Kunden schätzen mich, weil ich ihr Geld vermehre, nicht, weil ich politisch korrekt bin.“
Lieber einfache Spelunke als teure Luxusbar
Gegen sechs Uhr bricht Faber auf. Er setzt sich auf seine gelbe Suzuki und fährt in die Stadt zu Linda’s Bar. In Chiang Mai gibt es, anders als in Pattaya oder Bangkok, kein großes Rotlicht-Viertel. Die Loi Kro ist die einzige Straße der Stadt, in der sich ausländische Männer und thailändische Frauen treffen. Der Besitzer des Ladens, ein Schweizer, lehnt in der Ecke auf einem Barhocker und begrüßt seinen Stammgast.
Ein einarmiger Deutscher lacht scheppernd. Der habe sich in seiner Heimat einmal vor den Zug geschmissen, erzählt Faber, aber überlebt. „Seitdem er in Thailand ist, geht es ihm blendend“, lacht Faber. Später kommen zwei völlig aufgelöste deutsche Motorradfahrer in ärmellosen schwarzen Shirts. Ein Club-Bruder der beiden hat sich am Nachmittag mit dem Motorrad fast tot gefahren. Jetzt liegt er mit gebrochener Hüfte auf Morphium in einem Hotelzimmer. Im Krankenhaus wollte er nicht bleiben. Der Jüngere der beiden schwärmt von Schutzengeln, die ihn vor dem Tod bewahrt haben. Der Ältere sitzt später mit Tränen in den Augen vor einem Whiskey Cola. Ein junges Mädchen streichelt ihm den Kopf.
„Wenn ich Pessimist wäre, würde ich doch nicht in Thailand Motorrad fahren.“ Dann setzt sich Faber auf seine gelbe Suzuki und donnert durch die warme Nacht, zurück in seine Fantasie-Villa.
bumpui- Posts : 33
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Re: CNX und Marc Faber
Ist aber alt geworden der Faber.
250000 $ für 8000 qm. Das sind 50.000 $ / Rai. Muss dann aber ganz besondere Lage sein !
Und trotzdem ist er immer auf Reisen, wahrscheinlich wegen dem Dauersmog in Chiang Mai.
250000 $ für 8000 qm. Das sind 50.000 $ / Rai. Muss dann aber ganz besondere Lage sein !
Und trotzdem ist er immer auf Reisen, wahrscheinlich wegen dem Dauersmog in Chiang Mai.

Croc- Posts : 50
Join date : 2020-08-08
Re: CNX und Marc Faber
Die Lafge des Hauses ist toll und mitnehmen kann er nichts.
...
Ansonsten gibt es nichts Neues von dem Mann der alten Schule.
Er lag einmal genau richtg und wird immer wieder daran gemessen.
Aber die Welt dreht sich weiter und alte volkswirtschaftliche Formeln waren mir schon vor 50 Jahren suspekt.
Irgend wie erinnert er mich an einen alten Freund.
Der erzählte so 15 Jahre lang - er würde bald sterben.
Eines Tages sollte er Recht behalten.
Damals war er 83. - Heute m.E. kein Alter mehr. Es gibt echt fitte Leute in dem Alter.
...
Ansonsten gibt es nichts Neues von dem Mann der alten Schule.
Er lag einmal genau richtg und wird immer wieder daran gemessen.
Aber die Welt dreht sich weiter und alte volkswirtschaftliche Formeln waren mir schon vor 50 Jahren suspekt.
Irgend wie erinnert er mich an einen alten Freund.
Der erzählte so 15 Jahre lang - er würde bald sterben.
Eines Tages sollte er Recht behalten.
Damals war er 83. - Heute m.E. kein Alter mehr. Es gibt echt fitte Leute in dem Alter.
XenoS- Posts : 19
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